Computerpionier Adam Osborne ist tot
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Der als Erfinder des
tragbaren Computers in die IT-Annalen eingegangene Computerpionier
Adam Osborne ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 18. März im Alter
von 64 Jahren gestorben. Sein berühmter, im April 1981 vorgestellter
Osborne 1, Modell 1, war allerdings mitnichten ein Laptop, sondern ein
12 Kilogramm schwerer Koffercomputer mit eingebautem
5"-Bildschirmchen, der mit Z80, CP/M und zwei Floppy-Laufwerken
ausgestattet war. 12V und 5V musste man zudem über Netzteil oder
externe Batterien zuführen.
Osborne kann wohl auch als der Erfinder
des Bundlings gelten, denn im Kaufpreis für 1795 US-Dollar war damals
alles an Software enthalten, was in der CP/M-Welt Rang und Namen
hatte: WordStar; SuperCalc; dBase II etc. Dieses Bundling war es auch,
was dem Selbstbauprojekt von Osborne zusammen |
mit c't im
Jahre 1985 -- dem "Dr. Osborne-Kit" -- den Pfiff gab, denn
nicht wenige Leser kauften sich die Leerplatine mit der gebündelten
Software, nagelten die Platine an die Wand und erfreuten sich an der
preiswerten Software. Die Bastler hatten allerdings zusätzlich die
Freude, in einer sechsteiligen Serie die Computerhardware des
Osborne-CP/M-Rechners von Grund auf kennen zu lernen.
Osborne hatte ein bewegtes Leben,
kaufmännisch oft mit wenig Fortune. Geboren 1939 in Thailand, wuchs
er erst in Indien, dann in Großbritannien auf. In den 70er Jahren
schrieb er einige Fachbücher, die er mangels Verlag selber
herausbrachte. Mit Büchern wie "An Introduction to
Microcomputers" hatte er einigen Erfolg. 1979 verkaufte er seinen
Verlag an McGraw-Hill und begann mit der Entwicklung des "Outdoor"-Computers.
Anfangs konnte davon seine Firma Osborne Computer Corporation (OCC)
beträchtliche Stückzahlen von bis zu 10.000 Stück pro Monat
absetzen, doch als Folge einiger Fehlentscheidungen ging seine Firma
1983 in Konkurs und Osborne musste ansehen, wie Compaq und andere mit
seinem Mobile-Konzept Furore machten.
Osborne ging zurück ins Verlags- und
Softwaregeschäft, gründete die Firma Paperback Software
International Ltd, entwickelte eine Tabellenkalkulation und rasselte
schon bald darauf mit Lotus aneinander. Lotus warf ihm
Copyright-Verletzung vor und hatte nach langem Rechtsstreit 1990 mit
der Klage auch Erfolg. Danach zog sich Osborne in sein Lieblingsland
Indien zurück, wo er bis zuletzt als Venture-Kapitalist tätig war.
Dort starb er letzten Dienstag nach mehreren Schlaganfällen. |
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