Intel: Pentium 4 mit 2,8 GHz
und drastische Preissenkung bei 2,53 GHz (Update) Intel will mit den 2,6- und 2,8-GHz-Typen seinen Führungsanspruch bei den x86-Prozessoren demonstrieren; vor allem mit Rambus-Speicher erreichen die CPUs neue Rekordwerte. Der Pentium 4 2,8 GHz ist in Verbindung mit dem i850E-Chipsatz und dem dafür seltsamerweise nicht validierten Speichertyp PC1066 für 1041 Punkte im renommierten Gleitkomma-Benchmark fp_base2000 der SPEC-CPU2000-Suite gut; mit 1020 Punkten ist er in der Festkomma-Wertung int_base2000 sogar der schnellste bei der SPEC gelistete Prozessor. Allerdings hängt die Arbeitsgeschwindigkeit des Pentium 4 außer von der optimalen Software (bei den SPEC-Benchmarks kommen die jeweils aktuellen Intel-Compiler zum Einsatz) erheblich vom Speichertyp ab; nur das zweikanalige PC1066-Interface des i850E-Chipsatzes erreicht mit insgesamt rund 4,3 GByte pro Sekunde die volle Datentransferleistung des FSB533-Front-Side-Bus. Mit PC800-RDRAM verliert der Pentium 4 2,80 GHz mehr als 10 Prozent beim SPECfp_2000 und 5 Prozent im SPECint_2000; mit Double-Data-Rate-Speicher nach PC2100-Standard (20-3-3-Timing) erreicht er lediglich 746 SPECfp_base2000 (minus 28 Prozent) und immerhin noch 919 SPECint_base2000 (minus 10 Prozent) -- Letzteres reicht aber immer noch für die aktuelle Tabellenspitze. Die SPEC-CPU2000-Ergebnisse des c't-Labors werden bis morgen unter http://www.heise.de/ct/Redaktion/as/spec/ bereitgestellt. Im Desktop-Benchmark BAPCO SYSmark 2002 liegt schon der Pentium 4 2,53 GHz deutlich vor dem kürzlich erschienen AMD Athlon XP 2600+; diese Messung geriet allerdings in die Kritik. Bei den meisten anderen Benchmarks liegen die Pentium-4-Versionen mit 2,66 und 2,8 GHz vor dem Athlon XP 2600+, wobei der Abstand bei identischer Speicherbestückung manchmal nicht sehr groß ist. Die Rendering-Software PovRay berechnet in der Windows-Version 3.5 die Szene optics.pov auf dem Athlon XP 2600+ immer noch minimal schneller als auf dem Intel Pentium 4 2,8 GHz. Es zeigt sich also, dass die Auswahl der Software größere Auswirkungen haben kann als der Einsatz eines bestimmten Prozessors. Überhaupt lassen sich manche leistungssteigernde Funktionen aktueller Prozessoren nur mit den neuesten Versionen von Anwendungsprogrammen und Betriebssystemen nutzen; ein Beispiel dafür sind auch die SSE-Befehlssatzerweiterungen des Athlon XP. Benchmarks erlauben deshalb nur einen sehr eingeschränkten und wenig praxisrelevanten Vergleich der x86-Topmodelle von Intel und AMD; außer der reinen Rechenleistung, die für die meisten Anwendungen in jedem Falle mehr als ausreichend ist, sollte man die gesamte Systemkonfiguration und natürlich den Preis in eine Kaufentscheidung mit einbeziehen. Aber auch bei den Anschaffungskosten greift Intel nun AMD massiv an: Der 1000-Stück-OEM-Preis des Pentium 4 2,53 GHz liegt jetzt um 18 Prozent unter dem des AMD Athlon XP 2600+. Die Intel-Preisliste zeigt damit eine ungewöhnliche Schieflage: Die 2,4-GHz-Ausführungen des Pentium 4 sind zurzeit fast 65 Prozent teurer als die 2,50- und 2,53-GHz-Versionen und kosten dasselbe wie die 2,60- und 2,66-GHz-Typen. Das deutet darauf hin, dass Intel in Kürze weitere Veränderungen der Preisliste vornehmen wird. |
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