Fusionsgegner Walter Hewlett aus HP-Vorstand
abgewählt
Die Aktionärsversammlung von Hewlett-Packard hat am Freitagabend
(Ortszeit) mit großer Mehrheit das neue Board of Directors
gewählt. Walter Hewlett, Sohn des Firmenmitbegründers William Hewlett
und Galionsfigur der Gegner einer Fusion von HP und Compaq, gehört
demnach nicht länger zur HP-Führungsspitze. Das Unternehmen hatte
Hewlett nicht wieder zur Wahl aufgestellt, nachdem dieser vor Gericht
gegen das Abstimmungsergebnis der Anteilseigner zu Gunsten des
Zusammenschlusses geklagt hatte. Damit ist zum ersten Mal in der
63-jährigen Firmengeschichte kein Mitglied der Gründerfamilien in dem
Führungsgremium vertreten. Dem neuen Board of Directors gehören
Philip Condit, Patricia Dunn, Carly Fiorina, Sam Ginn, Richard Hackborn,
George Keyworth II, Robert Knowling Jr. und Robert Wayman an.
Im Prozess um die umstrittene Aktionärsabstimmung haben die beiden
Parteien wie angekündigt ihre Abschlussplädoyers in schriftlicher Form
eingereicht. Beide Seiten bekräftigten noch einmal ihre
Positionen:Walter Hewlett behauptet, das HP-Management habe Aktionäre
der Deutschen Bank vor der strittigen Abstimmung
"auf Linie" gebracht und Analysen über negative Auswirkungen der
Fusion unter den Teppich gekehrt. HP behauptet dagegen, es sei Walter
Hewlett nicht gelungen, Beweise für diese schwerwiegenden
Anschuldigungen vorzubringen. Der Richter hat ein schnelles Urteil
angekündigt. Unterdessen berichtet das Wall Street Journal die
Aktionärin Donna Schneider habe vor einem US-Gericht eine Sammelklage
gegen HP-Chefin Carly Fiorina, den HP-Finanzchef Wayman und die Deutsche
Bank eingereicht. Ein Sprecher von HP zeigte sich der Zeitung gegenüber
optimistisch, dass die Klage abgewiesen wird. (wst/c't)
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